Hans Baldung, auch bekannt als Hans Baldung Grien wegen seiner angeblichen Vorliebe für die Farbe Grün, war ein bedeutender deutscher Maler, Zeichner und Kupferstecher der Renaissance. Geboren wurde er 1484 oder 1485 in Schwäbisch Gmünd. Im September 1545 verstarb er in Straßburg. Als einer der herausragenden Künstler seiner Zeit, arbeitete er eng mit Albrecht Dürer zusammen und hinterließ ein beeindruckendes Werk, das von Altarbildern bis zu Porträts reicht.
Hans Baldung Grien: Zwischen Nürnberg und Straßburg
1503 zog es Baldung nach Nürnberg, um bei Albrecht Dürer zu lernen. Dort wurde er schnell zu dessen wichtigstem Mitarbeiter. Während Dürers Abwesenheiten leitete er sogar dessen Werkstatt. Diese frühe Phase seiner Karriere krönte Hans Baldung mit der Schaffung zweier Flügelaltäre für die Maria-Magdalena-Kapelle der Moritzburg in Halle.
1509 kehrte er nach Straßburg zurück, erwarb das Bürgerrecht und gründete eine eigene Werkstatt, nachdem er als Meister von der Zunft „zur Steltz“ aufgenommen wurde. In dieser Zeit heiratete er auch Margarete Herlin, Tochter eines wohlhabenden Bürgers.
Dies sind die wunderbaren Bildnisse Baldungs, die ich bereits aus der Nähe betrachten durfte:
Das Hauptwerk des Renaissance-Künstlers
Zwischen 1512 und 1518 schuf Hans Baldung in Freiburg im Breisgau sein Hauptwerk: den Hochaltar des Münsters Unserer Lieben Frau. Nach seiner Rückkehr nach Straßburg im Jahr 1518 stieg seine gesellschaftliche Stellung weiter; er diente sogar als Ratsherr und nahm Schöffenamt in seiner Zunft wahr.
Sein künstlerisches Schaffen wandelte sich über die Jahre. Während religiöse Themen zunächst dominierten, widmete sich Baldung später verstärkt privaten Kunstliebhabern. Lese hier über seine erotisch aufgeladene Madonna, die zu ihrer Zeit regelrechte Forore machte. Neue Themen wie Schönheit und Tod sowie Hexen- und Pferdedarstellungen traten nun in den Vordergrund seines Werks. Seine Darstellungen von Hexen zeigen dabei oft eine verführerische Ästhetik, die sich deutlich von den damaligen Hexentraktaten abhebt.
Baldungs Interesse an Pferden fand seinen Ausdruck in detailreichen Studien dieser Tiere, die neben sakralen Motiven auch das Triebhafte im Menschen symbolisierten.
Porträts als wichtiger Bestandteil Baldungs Schaffens
Ein weiterer wichtiger Bereich waren Porträts; hier hat Hans Baldung eine Vielzahl bedeutender Persönlichkeiten seiner Zeit festgehalten. Zu den bekanntesten Porträts zählen Bilder des Markgrafen Christoph I. von Baden oder des Pfalzgrafen Philipp der Kriegerische.
Seine Arbeiten signierte Hans Baldung oft mit dem Monogramm HBG – ab 1510 – was ihm half, seine Werke auf dem Kunstmarkt zu bewerben.
Hans Baldung Grien bleibt durch seine innovativen Techniken und seinen individuellen stilistischen Ausdruck eine Schlüsselfigur der deutschen Renaissancekunst.