Die Informationen über das Leben dieses Kunstsammlers sind eher spärlich. Bekannt ist, dass Johann Valentin Prehn ein Konditor-Meister mit einer ausgeprägten Liebe für Kunst war. sind eher spärlich. Sein Handwerk lernte er von seinem Vater Zacharias Ludwig Prehn. 1776 heiratete er Margaretha Rosina Müller. Sein Geschäft befand sich an Zeil in Frankfurt, wo er aufgrund der hohen Qualität seiner Backwaren einen guten Ruf und lukrative Einnahmen genoss. Damit konnte er sich den luxuriösen Lebensstil leisten, eine umfangreiche Kunstsammlung zu besitzen, die heute zum Teil im Historischen Museum Frankfurt ausgestellt wird.
Johann Valentin Prehn: Konditormeister und Kunstsammler
Johann Valentin Prehn war nicht nur ein erfolgreicher Geschäftsmann, sondern auch ein talentierter Kunsthandwerker. Er stellte figürliche Tafelaufsätze her und kreierte sogar eine „allegorische Vorstellung“ zur Kaiserkrönung Franz II. in Frankfurt im Jahr 1792.
Die Kunstsammlung des Konditors umfasste alles von Kunstwerken bis hin zu Kuriositäten und einer Bibliothek. Dabei hob sich seine Sammlung durch die Bündelung von über 800 Miniaturgemälden in 32 Holzkästen hervor – eine derartige Kollektion dürfte es in Deutschland kein zweites Mal gegeben haben.
Luxuriöse Kunstsammlung: Cranach, Holbein und sogar Tizian
Die Sammlung enthielt Werke bekannter Künstler aus dem 15. bis zum 19. Jahrhundert wie Cranach, Holbein, Brueghel, Van Goyen, Tizian und andere. Ihr kennt ja meine Vorliebe für Cranach. Ich erblickte die Arbeiten in seinem Stil bereits von Weitem und wusste: hier gefällt es mir doch ganz gut. Einen Holbein sah ich in Frankfurt nicht, schließe aber gar nicht aus, dass ich ihn in meiner wilden Cranach-Ekstase hätte übersehen können. Besonders begeistert zeigte Prehn sich von Landschaftsgemälden, sakralen Historienbildern sowie Portraits und Genrestücken – also von der vollen Palette eigentlich.
Das Leben des Konditors, der auch ein Kunstsammler war, und die Entstehung seiner Kunstsammlung sind bis heute größtenteils unerforscht. Es gibt keine schriftlichen Zeugnisse von Prehn selbst. Daher stützt sich das Wissen um seine Sammlung hauptsächlich auf einen gedruckten Katalog und ein Aquarell von Carl Morgenstern, die 1829 im Zuge der Versteigerung der Sammlung durch Prehns Sohn Ernst Friedrich Carl erstellt wurden.
Ihr glaubt nicht, welches Bild in der Kunstsammlung fehlt
Trotz der außergewöhnlichen Sammlung scheiterte eine Schenkung an das Städel’sche Kunstinstitut 1838. Die Stadt Frankfurt nahm die Sammlung jedoch im Jahr darauf an und überwies sie an die Stadtbibliothek, wo sie ab 1842 besichtigt werden konnte. Auf der Städel’schen Webseite heißt es wiederum: „Seit 1922 Dauerleihgabe des Historischen Museums Frankfurt am Main.“
Nun denn. Um welches Gemälde könnte es sich hier nur handeln? Ihr werdet es mir nicht glauben: Das Paradiesgärtlein (ca. 1410 – 1420) eines oberrheinischen Meisters. Ihr habt richtig gelesen. Die Beinahe-Hauptattracktion des Städels hing früher im Historischen Museum. Ich bin auch total schockiert über diese Information und werde der Sache noch auf den Grund gehen, wartet nur ab. Statt des Paradiesgärtleins hängt nun an der Stelle im Kunstkabinett nun ein Bild des Gemäldes. Da würde sich der Kunstsammler bestimmt freuen.
Rekonstruktion der Kunstsammlung
Im Jahr 1988 unternahmen die damaligen Kuratoren des Historischen Museums eine Rekonstruktion der Sammlung basierend auf dem Auktionskatalog von 1829 und arrangierten die Gemälde erneut in den originalen 32 Kästen. In dem Raum, in denen all die Miniaturen hängen, befindet sich ein Bildschirm mit Informationen zu allen ausgestellten Gemälden. Und auch noch ein grünes, in Stoff gebundenes Buch, von dem ich all diese Infos geklaut habe, ohne auch nur ansatzweise daran zu denken, den Autor dieses Buchs zu erwähnen. Schande über mich.
Quellen:
- Naja, zum einen das grüne Buch da
- und zum anderen: sammlung.staedelmuseum.de / „Das Paradiesgärtlein, ca. 1410 – 1420“