Schönes, langes Haar bedarf keiner übertriebenen Pflege. Milde Wäsche und der richtige Umgang mit Haarkur und Spülung genügen vollkommen. Eine gute Bürste und der passende Kamm könnten ebenfalls entscheidend sein. Doch mein Nummer eins Tipp für prachtvolles Haar ist: Finger weg von Farbe und Bleichmittel! Als ich dies verstand, schnitt ich mein Haar radikal ab und ließ es natürlich wachsen. Seitdem bin ich eine andere Frau. Zuvor hatte ich natürlich eine regelrechte Lebenskrise, weil ich mich mit den kurzen Haaren sowie auch mit der Übergangslänge super hässlich gefühlt habe. Aber das ist nun vorbei, weil ich all diese wunderbaren Haarpflege-Tipps befolge – naja fast alle. Sie eignen sich übrigens am besten für glattes und unbehandeltes Naturhaar.
1. Haarwäsche begrenzen
Wasche dein Haar nur zwei- bis dreimal pro Woche, um den natürlichen Schutzfilm zu bewahren. Bei fettigem Haar kann tägliches oder jeden zweiten Tag Waschen notwendig sein, jedoch nur mit mildem Shampoo. Ich versuche mich an zwei Mal wöchentlich zu halten, da ich weiß, dass Kopfhaut und Haare sonst spröde werden können.
Wenn die Haare dann nach zwei Tagen ohne Wäsche langsam anfangen strähnig zu werden, knall ich mir Babypuder in die Haarwurzeln: Einmassieren, ausbürsten, föhnen – fertig. Es hat nicht ansatzweise so viele Chemikalien wie Trockenshampoo und der Effekt ist der gleiche. Natürlich hat man bei dunklerem Haar das Problem, dass man die hellen Puder-Spuren sieht, aber die gehen relativ easy mit Mizellenwasser weg.
2. Vor dem Waschen bürsten
Bürste dein Haar gründlich vor dem Waschen aus. Das ist besonders wichtig, wenn du Stylingprodukte wie etwa Gel oder Haarspray genutzt hast. Somit entfernst du größere Rückstände der Produkte. Zudem erleichtert das Kämmen vor dem Waschen das anschließende Kämmen nach dem Waschen, da sich während der Wäsche keine größeren Knötchen bilden.
3. Passendes Shampoo wählen
Nutze ein Shampoo, das auf deinen Haartyp abgestimmt ist. Mittlerweile gibt es ja für alle erdenklichen Haartypen Spezialprodukte: An feines, fettiges, trockenes, schuppiges, welliges, afrogelocktes, coloriertes, und sogar an dauergewelltes Haar hat die Industrie dabei gedacht. Wäre ich immer noch wasserstoffblond, würde ich nur Kerastase (unbezahlte Werbung) nutzen. Die Haarprodukte von denen sind einfach next Level.
Gesundes Haar benötigt lediglich ein mildes Shampoo mit neutralem pH-Wert (5,5). Vielleicht sollte ich mich in Zukunft daran halten. Ich benutze nämlich zur Zeit das „L’Oreal Paria Elvital Hydra [Hyaluronic] Feuchtigkeitsshampoo“ (unbezahlte Werbung) und bin sehr zufrieden. Ich war auch mit dem „Schwarzkopf Gliss Kur Liquid Silk Glanz-Shampoo“ (unbezahlte Werbung) durchaus zufrieden. Dieses benutzte ich jahrelang – wegen des Dufts – doch kann es mittlerweile nicht mehr riechen.
4. Sparsam mit Shampoo umgehen
„Ein walnussgroßer Klecks Shampoo reicht aus“, heißt es immer wieder in den Medien und beim Friseur. Halten wir uns aber dran? Ich wage dies zu bezweifeln. Massiere deine walnussgroße Menge Shampoo sanft in die Kopfhaut ein und spüle Sie es gründlich mit lauwarmem Wasser aus. Wiederhole das Ganze. Mein Haar während einer Haarwäsche zweimal zu shampoonieren war ein Gamechanger für mich. Anschließend spüle ich es mit kaltem Wasser aus.
5. Pflege im Sommer und Winter anpassen
Vermeide Sonnen-, Salz- und Chlorwasserbelastungen. Wer die Sache komplett radikal angehen will, kann hierfür beim Schwimmen eine Badekappe tragen. Ich jedoch habe die Erfahrung gemacht, dass auch Badekappen das Haar auf ihre eigene Weise schädigen; wenn sie etwa immer wieder falsch abgezogen werden o. ä.
Hüte gegen Sonnenstrahlen sowie feuchtigkeitsregulierende Produkte sind natürlich eine ganz gute Sache. Wer sein Haar aber vor Chlorschäden schützen will, sollte es vor dem Schwimmen in einem Pool unbedingt mit sauberem Wasser auswaschen. Dadurch sind sie damit bereits vollgesogen und das Chlor aus dem Pool dringt ins nasse Haar dann nicht so heftig ein wie ins trockene.
6. Behutsames Trockentupfen
Drücke das nasse Haar vorsichtig mit einem angewärmten Handtuch aus, um die empfindliche Schuppenschicht nicht zu beschädigen. Joa. Man kennt diesen Hinweis und liest ihn auch überall, aber ich vermute mal, dass viele von uns sich nicht dran halten. Ich etwa. Ich bin absoluter Turban-Fan. Angeblich ist das für die Haare auch nicht so knorke, aber ich kann das nicht lassen.
7. Nasses Haar kämmen statt bürsten
Verwende für deine Perfekte Haarpflegeroutine einen grobzackigen Kamm zum Entwirren des nassen Haars und beginne an den Spitzen. Wenn möglich, vermeide diesen Vorgang komplett. Je nach Haarstruktur ist dies mehr oder weniger möglich, bedenke aber immer, dass dein Haar im nassen Zustand extrem empfindlich ist. Die Schuppenschicht ist nämlich durch das Haarewaschen noch aufgequollen und kann leicht verletzt werden.
8. Verzicht auf heiße Föhnluft
Lasse dein Haar an der Luft trocknen oder föhne es nur kurz mit mäßig warmer Luft aus mindestens 15 Zentimetern Entfernung. Der Trocknungsprozess ist natürlich eine sehr individuelle Sache. Manchmal hat man es eilig, manchem Haar passt Lufttrocknen einfach nicht. Hier muss man das, denke ich, nach Gefühl machen. Wenn es im Sommer warm ist, kriegst du mich niemals unter einen Föhn. Höchstens zum Stylen, wenn etwas „Wichtiges“ ansteht.
Ein Friseur hat mir auch mal gesagt, dass der Föhn grundsätzlich schlecht für die Haare ist. Denn föhnt man zu heiß, gibt’s einen Hitzeschaden. Föhnt man jedoch mit weniger Wärme, dauert der Föhnprozess länger und das Haar wird durch das Gewirbel physikalisch belastet. Nun denn. Nach dem Föhnen einen Pumpstoß Moroccanoil (unbezahlte Werbung) in die Spitzen und ab geht die Post.
9. Haarpflegeroutine mit Haarpeelings
Führe alle zwei bis vier Wochen ein Haarpeeling durch, um Pflege- und Stylingrückstände zu entfernen. Das empfiehlt jedenfalls „Women’s Health“. Ich habe so etwas noch nie gemacht und habe keine Erfahrung damit. Über einen kurzen Erfahrungsbericht freue ich mich jederzeit. Schreibt mir gerne hier in die Kommentare oder auf mein Instagram: @teddybescheuert.
„Women’s Health“ empfiehlt an dieser Stelle ein Produkt von Kerastase. Dieses soll sogar bei Tön- und Farbunfällen Erste Hilfe leisten. Verfärbtes Haar kannst du damit angeblich ein wenig entfärben.
10. Verwendung von Spülungen und Conditionern
Spülungen machen das Haar weich und gut kämmbar, schützen vor Verfilzen und statischer Aufladung. Die Wirkstoffe in Spülungen oder Conditionern legen sich wie ein feiner Schutzfilm ums Haar und versiegeln die Feuchtigkeit im Haarinneren. Eine Minute Einwirkzeit reicht dabei vollkommen aus.
11. Intensive Haarkuren anwenden
Je nach Bedarf sollten alle zwei Wochen Haarkuren verwendet werden, um tiefenwirksame Pflege zu gewährleisten. Vollkommen unbehandeltes Haar benötigt diese intensive Pflege nicht so oft. Wenn sich dein Haar nach der Wäsche nur schwer entwirren lässt, ist dies ein deutliches Zeichen dafür, dass es Zeit für eine Haarkur ist.
Bei Haarkuren empfehlen Profis, sie deutlich länger drin zu lassen, als auf der Verpackung angegeben: Mindestens eine Stunde soll man sie einwirken lassen – oder eben über Nacht. Eine kurze Einwirkzeit von 5 Minuten soll nämlich nicht all zu viel bringen.
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12. Die richtige Bürste auswählen
Wähle Bürsten mit weichen Borsten oder runden Noppen und ohne scharfe Kanten. Eng stehende Borsten sind gut für kurzes und dünnes Haar. Weit auseinanderstehende Borsten sind wiederum für dickes und langes Haar optimal. Zum Formen sind Rundbürsten und zum Föhnen Skelettbürsten mit weit auseinanderstehenden Borsten ideal. Reinige deine Bürsten und Kämme regelmäßig mit Shampoo. Kaufe regelmäßig neue.
Durch regelmäßige Pflege können deine Haare nicht schneller wachsen, aber weniger brechen – so bleibt ihr Wachstum gesund und kräftig.