Im südlichsten Teil von Niedersachsen, rund um die Universitätsstadt Göttingen, befindet sich eine Region zwischen Harz und Weserbergland, die geprägt ist von Fachwerkbauten aus sechs Jahrhunderten. Besonders gut erhalten und idyllisch liegen die fünf historischen Altstädte Duderstadt, Einbeck, Hann, Münden, Northeim und Osterode am Harz eingebettet in eine waldreiche Landschaft. Sie haben sich zum „Fachwerk5Eck“ zusammengeschlossen.
Die ältesten Häuser erlebten bereits die Entdeckung Amerikas. Andere Gebäude entstanden etwa um die Zeit der Reformation und bis zur Französischen Revolution. Diese sind oft durch traditionelle Schnitzkunst verziert und gekennzeichnet. Die Erbauer waren Landwirte, Handwerker und Händler – die Städte Teil der historischen Hanse. Geschichtlich bedeutend ist die ungewöhnlich hohe Zahl der Baudenkmäler, die heute Rundgänge durch mittelalterliche Stadtkulissen erlauben, umgeben von Stadtmauern und Wallanlagen.
Fachwerke in Duderstadt – die Perle des Eichsfelds
Eines der ältesten Fachwerk-Rathäuser Deutschlands steht in Duderstadt. Besucher können es auf sieben Etagen erkunden, vom Turmfenster über die Dächer der Stadt schauen, über eine Webcam die Fledermäuse bei der Aufzucht ihrer Jungen beobachten und bis in die Folterkammer im Gewölbekeller hinabsteigen. Wahrzeichen der Stadt ist der Westerturm mit seiner markant gedrehten Spitze. Dort, am letzten erhaltenen mittelalterlichen Stadttor, gibt es ein kleines, modernes Museum über das Schützenwesen.
Als Kontrast dazu befindet sich am Stadtrand mit der HGN-Halle eine Ausstellung moderner Kunst. Duderstadt ist eingebettet in die Naturlandschaft des Eichsfelds mit zahlreichen Wander- und Fahrradwegen, die durch Wiesen, Felder und kleine Wälder führen. Darunter der ehemalige deutsch-deutsche Grenzstreifen, der als artenreicher Lebensraum, dem „Grünen Band“, erhalten geblieben ist. Über die Geschichte der Teilung informiert das Grenzlandmuseum Eichsfeld am ehemaligen innerdeutschen Grenzübergang Duderstadt-Worbis.
Bier- und Oldtimerstadt Einbeck
Die Wiege des Bockbieres steht in Einbeck. Hier wird bereits seit 1378 gebraut. Die Stadt ist bekannt für ihre außergewöhnlichen Fachwerke mit ganz eigenem Charakter. Zudem ist man in Einbeck am Ort der größten Oldtimersammlung Europas, dem Technikmuseum PS.Speicher. Hiergibt es auf 22.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche historische Motorräder, Autos, Busse und Nutzfahrzeuge zu entdecken. Die Stadt Einbeck ist außerdem bekannt für die traditionelle Herstellung von Stoffen im Blaudruckverfahren.
Auch in der Einbecker Senfmühle kann man nach Voranmeldung bei der Produktion über die Schultern blicken. Für Ausflüge in die Umgebung per Rad oder zu Fuß bieten sich das Leinetal und die Ruine Heldenburg an. Das große Vogelschutzgebiet Leinepolder können Besucher auf eigene Faust durch Hörstationen oder bei Führungen mit Naturscouts erkunden.
Dreiflüssestadt Hannoversch Münden
Wo Fulda und Werra zusammenfließen und die Weser ihren Ursprung hat, liegt seit dem 12. Jahrhundert die Stadt Hannoversch Münden (auch bekannt als Hann. Münden). Damals erbauten reiche Händler die Stadt der vielen Fachwerkshäuser. Die Flussnähe prägte ihre Entwicklung, sodass sie heute ein fast mediterranes Flair hat. Es lohnt ein Bummel entlang der Ufer, den sogenannten Schlagden, vorbei am Welfenschloss, dem Renaissance-Rathaus mit Glockenspiel und den Brücken bis zum bekannten Weserstein.
Für einen weiten Blick über die Stadt kann man die Tillyschanze zu Fuß von der Innenstadt aus erwandern. Wer die Wassernähe nutzen will, kann dies bei einer Flussschifffahrt oder Kanutour tun. Zahlreiche Wander- und Radwege, wie der bekannte Weserradweg, führen entlang der Flüsse. Auch Camping ist auf der Insel Tanzwerder umgeben von Wasser möglich.
Fachwerke, Figuren und Seenplatte in Northeim
Neben all den Fachwerken ist wohl das erstaunlichste Gebäude von Northeim das Theater der Nacht – ein Figurentheater im ehemaligen Feuerwehrhaus. Die Fassade zieren Nasen, das Dach erinnert an den Rücken eines Drachen, oder den Hut einer Hexe. Im Inneren ist das Treppengeländer einem Drachengerippe nachempfunden. Angeboten werden Figurentheater-Stücke für alle Altersgruppen. Nach einem Spaziergang durch die Stadt, vorbei an einer alten Klosteranlage, einer ehemaligen Militärwache und durch die Gassen ist ein Ausflug zur Northeimer Seenplatte reizvoll. Auf dem Großen Freizeitsee können Tretboote und Stand-Up Paddling Boards geliehen werden.
Fachwerke und Co.: Osterode, das Tor zum Harz
Schon im Mittelalter war Osterode ein wichtiger Zugang zum Harz. Mit Eseln versorgten die Bewohner die Bergbaustädte mit Getreide. Daran erinnern das Harzkornmagazin, der Kornmarkt und das Eseltreiberdenkmal in Osterode.
Beim Stadtspaziergang fallen außerdem architektonisch die Ratswaage, das Alte Rathaus, das Ritterhaus und die Schachtruppvilla auf. Für Ausflüge in den Harz ist Osterode auch heute noch ein guter Startpunkt. Überregionale Wanderwege, wie der Karstwanderweg, der Baudensteig und der Hexenstieg können hier gestartet werden. Radwege gibt es sogar speziell für Mountainbiker und Rennradfahrer. Der Harz ist bekannt für seine Stauseen. Am Nordufer der Sösetalsperre liegt ein Steinbruch mit zehn Kletter-Touren. Am Südufer liegt neben einem Campingplatz eine Waldvogelstation mit heimischen Wasser-, Sing- und Greifvögeln.
Region mitten in Deutschland
Die Region mitten in Deutschland bietet durch ihre historischen Altstädte, die abwechslungsreichen Naturräume und die Nähe zu Göttingen ein breites Spektrum an Aktivitäten auf engstem Raum. Über die Attraktionen informiert die Website fachwerk5eck.de.
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Quelle: Pressemitteilung der Geschäftsstelle Fachwerk5Eck